Der Bezirksvorstand der Historischen Schützenbruderschaften Wegberg hatte zum ersten Mal zu einem „Bruderschaftstag“ ins Pfarrheim Beeck eingeladen.
Bezirksbundesmeister Heinz Stypertz freute sich sehr über die positive Resonanz, konnte er doch rund 60 Teilnehmer/innen aus den 10 Bruderschaften der GdG Wegberg begrüßen.
Bezirkspräses Pfr. Tran stellte die historische Entwicklung der Bruderschaften in den Mittelpunkt seines Referates; er machte eine „Standortanalyse“, beschrieb Möglichkeiten für die Zukunft und entwickelte – zusammen mit den Teilnehmer/innen – mögliche Wege zu den aufgezeigten konkreten Zielen.
Die Bruderschaften haben sich im Mittelalter gegründet ,um den damaligen „politischen Unwirren“ entgegen zu treten, Hilfe zu leisten und das Eigentum anderer zu schützen. Im Laufe der Jahrhunderte engagierten sie sich im religiösen, im sozialen und im wirtschaftlichen Bereich. Sie schlossen sich den Ortskirchen an . Ziele ihres Engagements waren „solidarisches Miteinander“ bzw. „ gelebte christliche Nächstenliebe“. Sie bildeten „Gebetsgemeinschaften“ und reagierten auf die jeweiligen sozialen Notsituationen.(„Diakonat“)
Die Bruderschaften durchlebten in ihrer Geschichte aufgrund sozialer Entwicklungen „Blütezeiten“, aber auch Zeiten des „Niedergangs“. Da sie aber zur Kirche gehörten, haben sie zu keiner Zeit „den Boden unter den Füßen“ verloren.
Nach diesem Grundsatzreferat bildeten die Teilnehmer/innen drei Arbeitsgruppen, in denen sie sich mit der Rolle der Bruderschaften in der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegszeit auseinandersetzten, Probleme und Chancen der Gegenwart beleuchteten und Zukunftsmöglichkeiten für die Bruderschaften erarbeiteten. Dabei beschäftigte sie auch die Frage ihres Erscheinungsbildes in der Öffentlichkeit.
Fazit war : die Bruderschaften haben sich immer notwendigen aktuellen Anforderungen in Kirche und Gesellschaft gestellt, Umbrüche durchlebt und Antworten auf die Herausforderungen der jeweiligen Zeit gegeben.
Alle Teilnehmer/innen waren sich einig, dass das zu leisten, auch in der heutigen Zeit erforderlich ist, weil veränderte gesellschaftliche Gegebenheiten und ein Wertewandel neue Positionen und Antworten erfordern. Bruderschaften müssen mehr sein als „Kirmesvereine“. Wichtig ist, dass sie um ihre Identität wissen, aktive Kinder- und Jugendarbeit praktizieren, „Flagge zeigen“ und sich öffentlich engagieren, Kommunikation miteinander pflegen , tragfähige Formen von Gemeinschaftsleben entwickeln und Leben und Zusammenleben heute „im Lichte des Evangeliums betrachten“.
In groben Zügen referierte Pfr. Tran abschließend über Inhalte der „Sinus-Milieu-Studie“. Ein gelungener Bruderschaftstag, dem – und da waren sich alle Teilnehmer sehr schnell einig – weitere folgen müssten, um Zukunft verantwortungsbewusst mitgestalten zu können.