Die Bruderschaften der Pfarrei Sankt Martin waren – traditionsgemäß – wieder einmal zum „Bruderschaftstag“ eingeladen, diesmal in die Schießsporthalle Tüschenbroich. Ziel des Nachmittags war es, den „Standort“ der eigenen Bruderschaft auf den Prüfstand zu stellen, sich darüber auszutauschen, was die einzelnen Bruderschaften – abgesehen von der Durchführung und Vorbereitung der Kirmes – vor Ort leisten, um ihrem Leitsatz „Glaube – Sitte – Heimat“ trotz einer sich ändernden Gesellschaft gerecht zu werden. Präses Pfr. Tran und Hedwig Klein, Mitglied des Bezirksvorstandes, hatten den Nachmittag inhaltlich vorbereitet.
Die Auswertung der Gruppenarbeit und der Austausch über die jeweiligen Aktivitäten zeigte einerseits, dass die Bruderschaften der Pfarrei Sankt Martin Wegberg in ihren Heimatorten viel Positives leisten : sie unterstützen soziale und caritative Eirichtungen , organisieren Besucherdienste alter und kranker Mitglieder, suchen regelmäßige Kontakte zu Neubürgern und tragen das kirchliche Leben vor Ort verantwortlich mit, um nur einige Beispiele zu nennen.
Mittlerweile haben die Bruderschaften auch „Netzwerke“ geschaffen, die das Miteinander mit anderen Vereinen und Einrichtungen im Ort fördern ; sie versuchen, über ihre Arbeit und ihre Angebote vor Ort mit regelmäßiger eigener Öffentlichkeitsarbeit zu informieren, um insbesondere auch Neubürger mit ihren Aktivitäten bekanntzumachen und sie vielleicht zur Mitarbeit zu gewinnen.
Beklagt wurde von fast allen beteiligten Bruderschaften, dass es schwer geworden sei, intensive Jungschützenarbeit zu machen. Dafür gebe es vielerlei Gründe. Kinder und Jugendliche hätten viele und mannigfaltige Freizeitangebote in unterschiedlichsten Bereichen; die Ganztagsschule schränke die zeitlichen Spielräume für Jugendliche an den Nachmittagen stark ein; Ausbildung, Studium und Beruf nähmen sie zeitlich sehr in Anspruch; häufig seien junge Menschen gezwungen, wegen weiterer beruflicher Entwicklung oder Qualifizierung von zu Hause wegzuziehen.
Die Vertreter der Bruderschaften waren sich einig darin, dass ihr Bemühen um geeigneten Nachwuchs deshalb sehr früh beginnen müsste. Einige Bruderschaften treten deshalb mit ansprechenden und altersgerechten Projekten an Kindergärten und Grundschulen heran bzw. kümmern sich stärker als in früheren Jahren um die Kinder der Mitglieder „Nur über das Elternhaus“ – so einhellige Meinung – „kann man den notwendigen Nachwuchs gewinnen.“
Der Bruderschaftstag 2018 war – so die Meinung der Beteiligten – ein „sehr lebendiger“ Nachmittag, der deutlich machte, dass die Bruderschaften für Kirche und Gesellschaft eine unverändert große Bedeutung haben.
Bezirksbundesmeister Heinz Stypertz bedankte sich bei Pfr. Tran und Hedwig Klein für die „Vorbereitung und die Begleitung während des Nachmittags“ und bei den Bruderschaften für ihr reges Mittun. Der Tag endete mit einer Hl. Messe. Beim anschließenden gemütlichen Zusammensein wurden noch weitere Ideen ausgetauscht.