Die guten Erfahrungen während des 1. Bruderschaftstages im März 2012 war für den Bezirksvorstand Wegberg Motivation genug, auch in diesem Jahr die zehn Bruderschaften der Pfarrgemeinde St. Martin Wegberg ins Pfarrheim nach Beeck einzuladen.
Bezirksbundesmeister Heinz Stypertz konnte neben Vertretern aus den einzelnen Bruderschaften des Bezirks als Gast der stellvertretende Diözesanbundesmeister Herbert Knurr aus Hilfarth begrüßen, ebenso wie den Diözesanjungschützenmeister Hans-Michael Doncks und Präses Pfarrer Duc Tran.
Präses Tran ging eingangs – rückblickend – nochmal auf die Kernpunkte des Bruderschaftstages 2012 ein, und zwar auf die Wurzeln des Bruderschaftswesens, auf seine Entwicklung seit dem 13. Jahrhundert , auf die unterschiedlichen gesellschaftlichen Herausforderungen, der sich die Bruderschaften gestellt haben, beispielsweise in Notsituationen und bei gesellschaftlichen Umbrüchen. Immer ging es ihnen darum, brüderliche Hilfe zu leisten und den Menschen Schutzraum zu bieten, und das in enger Bindung an die Kirche.
Heute sähen sich – so führte Präses Tran weiter aus – viele Bruderschaften neuen Herausforderungen gegenüber :
Die öffentliche Meinung degradiere sie häufig zu „Kirmesvereine“ oder bezeichne sie als „unflexible Traditionalisten“. Sie hätten vielerorts „ Nachwuchssorgen“, weil junge Leute sich ihnen nicht mehr so zahlreich wie früher anschließen würden. Ihre Veranstaltungen wiesen z.T. rückläufige Besucherzahlen auf und seien deshalb in bisherigem Umfang hier und da gefährdet. Manche Mitglieder entfernten sich immer stärker von der Kirche und ihren Angeboten.
Diözesanjungschützenmeister Doncks lenkte die Aufmerksamkeit auf die Ergebnisse einer diözesanweiten Frageaktion , die unter dem Titel „ Glaubhaft Schütze sein“ 2012 im Bistum durchgeführt wurde und 478 Verbände bzw. Bruderschaften erreichte. Die Rücklaufquote lag bei 24,5% – für solche Aktionen eine recht zufriedenstellende Quote.
Die Auswertung erstaunte die Teilnehmer, zeigte sie doch ein recht optimistisches Bild, weil eine „ Fülle und eine große Vielfalt von kirchlichen, sozialen und gesellschaftlichen Aufgaben“ von Bruderschaften im Bistum Aachen aufgegriffen und umgesetzt werden.
Im zweiten Teil seiner Ausführungen richtete Herr Doncks den Blick auf die Kinder- und Jugendarbeit und zeigte auf, dass derzeitige gesellschaftliche Umbrüche, wie z.B. die Berufstätigkeit beider Eltern, die Zunahme von Einzelkindern in den Familien, die Zersplitterung von Familie, usw. den Bruderschaften und Jungschützen gute Möglichkeiten für zahlreiche und vielseitige Freizeitaktivitäten böten und Kindern und Jugendlichen die positive Erfahrungen vermittelten, dass man „ gemeinsam viel erleben kann“, „ eine Menge bewegen kann“ und auch „gemeinsam Wege des Glaubens gehen“ kann.
Der 2. Bruderschaftstag war ein Erfolg : er war sehr informativ und bot zahlreiche, umsetzbare Ansätze, sodass alle Bruderschaften Bereitschaft signalisierten, gemeinsam nach gangbaren Wegen zu suchen , um insbesondere für junge Menschen attraktiv zu werden. Aus der Versammlung wurde der Wunsch geäußert, auch 2014 wieder einen Bruderschafstag anzubieten.