Bericht der Marienoktav 2015

Trotz der Schulferien haben sich auch in diesem Jahr wieder hunderte von Pilgerinnen und Pilger – zu Fuß, mit Fahrrädern oder Autos – auf den Weg nach Holtum gemacht und bei hochsommerlichem Wetter die heiligen Messen mitgefeiert oder in der Gnadenkapelle gebetet. Dass Glauben und Pilgern verbindet und Gemeinschaft untereinander schafft – das konnte man im Pilgerheim bei zahlreichen Begegnungen und in Gesprächen miteinander hautnah erleben. Schön war, dass sowohl Abt Friedhelm als auch Pfarrer Tran, Pfarrer Wolber und Kaplan Marx immer mit zum Pilgerheim gingen. Dankenswerterweise sorgt der Partyservice Kohlen seit mehreren Jahren für das leibliche Wohl.

Holtumer Oktav in Holtum am letzten Oktavtag
Holtumer Oktav in Holtum am letzten Oktavtag

Abt Friedhelm Tissen, Abtei Kornelimünster, hatte seine Predigtreihe unter den Oberbegriff „Barmherzigkeit“ gestellt und verschiedene Aspekte, die dieses Wort umfasst, z.B. Mitgefühl, Verständnis, Güte, Bereitschaft zur Versöhnung, in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen gerückt.

Gott ist uns Menschen gegenüber barmherzig; Jesus hat immer wieder Barmherzigkeit vorgelebt und die, die sich Christen nennen, aufgefordert, auch barmherzig zu sein und mit dieser Tugend Kirche in Bewegung zu halten und die „kleine eigene Welt“ durch barmherziges, verzeihendes und versöhnendes Verhalten heiler zu machen. Maria, die u.a. auch „Mutter der Barmherzigkeit“ genannt wird, ist jedem nahe, der im Sinne Jesu barmherzig handelt. Und die „Werke der Barmherzigkeit“, z.B. Hungernde speisen, Nackte bekleiden, Fremde beherbergen, Kranke besuchen, sind auch heute hochaktuell.

Dass Abt Friedhelm mit seinen Predigten die Zuhörer/-innen erreicht hat, zeigte der lang anhaltende Applaus, mit dem die Pilger/-innen ihn am letzten Oktavtag verabschiedeten.

Eindrucksvoll war der Gottesdienst mit den Kindern des Kindergartens Beeck und Harbeck. Mit Hilfe von Bildern zu wichtigen Lebenssituationen der Gottesmutter gingen die Kinder, musikalisch begleitet von Georg Wimmers den Weg Mariens bis zum Kreuz nach und erfuhren von Pfr. Huu Duc Tran, dass auch sie als Kinder von Jesus angesprochen werden, seine Freunde sind, sich für ihn – ihrem Alter entsprechend einsetzen – und unsere Gemeinden lebendiger machen können.

Mehrere Jugendliche hatten zusammen mit Kaplan Michael Marx einen Gottesdienst für junge Erwachsene vorbereitet, der neben ansprechenden Gebeten und Liedern weitere sehr interessante Elemente enthielt, z.B. richteten die Teilnehmer/-innen mit Hilfe von Weihrauchkörnern die eigene Fürbitte gen Himmel oder die Prozession – mit brennenden Teelichtern in der Hand – zur Gnadenkapelle.

Der Gottesdienst der Frauen beschäftigte sich mit Texten zur Begegnung Mariens mit ihrer Verwandten Elisabeth, die beide ungeplant schwanger waren und in deren Begegnung die Verbindung zwischen Johannes dem Täufer und Jesus grundgelegt wird. In der Predigt beschäftigte sich Gemeindereferentin Antonette Berg mit dem Lied „Maria durch ein Dornwald ging“.

In der Seniorenmesse wurde in diesem Jahr wieder das Sakrament der Krankensalbung gespendet. Es war einfach eindrucksvoll, wie die Priester den Kranken die Hände auflegten, ihnen Trost zusprachen und sie salbten. In diesem Gottesdienst spürte man etwas von der „heilenden und helfenden Nähe Gottes“, die Jesus den Menschen immer wieder zugesagt hat.

Dass die diesjährige Holtumer Oktav wieder ein besonderes Erlebnis wurde, ist auch der Hilfe und Unterstützung der vielen zu verdanken, die den notwendigen Rahmen geschaffen und ihre Dienste immer wieder angeboten haben, den Chören, die für einen ansprechenden musikalischen Rahmen gesorgt haben und der Schützenbruderschaft Beeck, die die Prozessionen zu Beginn und am Ende der Oktav begleitet haben.