Wir haben auch dieses Jahr die Offiziere des Königs um einen kleinen Bericht gebeten und waren sehr erfreut über diesen Text.
Liebe Schützen und Beecker Bürger,
unser diesjähriger König, Udo Florack, hat mich gebeten meine Eindrücke von der Kirmes 2016 mit einigen Worten zusammenzufassen. Diesem bin ich gerne nachgekommen. Kirmes kannte ich bisher überwiegend nur als Zuschauer des jährlichen Umzuges durch den Ort.Dieses Jahr war das anders. Der König hat mich bei der Zusammenstellung seines Gefolges gefragt, ob ich ihn nicht als Stabsoffizier unterstützen würde. Da ich weder wusste was ein Stabsoffizier (kurz: Stabo) ist, noch was er für Funktionen hat, habe ich mir die Aufgaben Erstmal grob erläutern lassen und etwas Bedenkzeit erbeten. Nach kurzem Überlegen und der mehrfachen Zusicherung des König „das ist alles halb so wild und auf jeden Fall lustig“, habe ich schließlich zu gestimmt und mich von dem was da kommen mag überraschen lassen.
Los ging es an einem Abend mitten in der Woche. Treffen beim „Jochen“ in Holtum, Kommandeur und Trainer der diesjährigen Stabsoffiziere.
Da sitzen wir nun, 10 Stabos, von denen sich der größte Teil wenig oder gar nicht kannte und nur die wenigsten wissen was noch kommen wird. Aber alle sind bereit sich zur Unterstützung des Königspaares einzubringen. Jetzt trinken wir aber erst mal ein Bier und erzählen was. Es werden noch ein paar Trainingstermine fürs Marschieren abgesprochen und das war es; lockere Runde, alles nette Jungs.
Dann kommt der erste Trainingsabend. Unter strengster Geheimhaltung erfolgt auf dem Vorplatz von Speltens Krautfabrik die erste Trainingseinheit. Wie bei allem Neuen, Erstmal Theorie, war logisch. Mit welchem Fuß fang ich an, wo stehe ich in der Reihe, wie halte ich den Besenstiel (ääh nur in den ersten Treffen, später gab es dann auch Säbel)? Soweit alles ok, aber dann geht es los und zwar mit richtig Marschmusik Man soll gar nicht glauben wie schwierig gerade auslaufen ist, wenn man dies im Takt und abgestimmt mit neun anderen machen muss. (Alle denken: „Hoffentlich sieht mich keiner bzw. das lerne ich nie.“). Aber die lobenden Worte von Jochen und das kleine Bier zwischendurch motivieren uns. Wir versuchen sogar mal um die Kurve zu laufen. Na ja. Wir haben ja noch eine paar Abende.
Beim nächsten Mal geht es dann schon besser. Scheint als hätte der ein oder andere heimlich zu Hause geübt. Nach noch zwei weiteren Abenden läuft die Sache schon ganz gut. Und dann gibt es Säbel, wir marschieren und nun geht es auch um die Kurve. Kurz danach folgt der erste Umzug in Rath-Anhoven. Und wir laufen und laufen und laufen Richtung Zelt und laufen dran vorbei und laufen weiter … dann Stopp, kurze Erfrischung, die Stabo-Frauen waren so fürsorglich und haben uns etwas Wasser mitgebracht. Man das schmeckt ja richtig gut. Nun geht’s los, wir marschieren an den Königinnen und Königen der umliegenden Bruderschaften und deren Gefolge vorbei und es funktioniert. Bestätigt durch den ersten erfolgreichen Umzug, nehmen wir die Kränzwoche mit anschließender Pfingstkirmes in Angriff. Türme bauen, Draht spannen, Grün stecken usw. Ja war ist schon anstrengend. Da ist richtig Programm angesagt. Aber wir sind zwischenzeitlich schon ein prima Grüppchen geworden. Wir verstehen uns sehr gut untereinander und es werden immer sehr unterhaltsame Stunden, wenn wir zusammen sind. Jeden Abend der Kränzwoche ist für ausreichend Verpflegung gesorgt und Zutrinken gibt es auch reichlich.
Dann folgt das Pfingstwochenende. Die Stabo-Frauen ziehen dieses Jahr sogar erstmalig beim Umzug am Pfingstsonntag mit. Alle verstehen sich gut und haben Spaß an der Kirmes. So wie der König es gesagt hat.
Das Programm welches das Königspaar mit Gefolge abzuwickeln hat, ist schon sehr propper. Da müssen eine Menge freie Stunden und Wochenenden investiert werden. Da ist ein Gastbesuch auf der Kirmes einer benachbarten Bruderschaft, dort ein Vereinsfest und das zieht sich so durch Frühjahr und Sommer, Reiferscheid, Holtumer Oktav, Katzem, Gerichhausen, Dalheim, um nur einige zu nennen.
Jetzt, zu Beginn des Herbstes, sind die offiziellen Termine soweit abgearbeitet. Rückblickend auf das Jahr kann man die Eindrücke im wesentlichen in den nachfolgenden Worten zusammenfassen: „Verdammt anstrengend, aber echt schön!“
Das sollte man mal mitgemacht haben, damit man weiß worum es geht. Die Bereitschaft aller daran Beteiligten, durch ihre Arbeit und ihr Engagement zu einem guten Verlauf des Umzuges und des gesamten Kirmesfestes beizutragen, ist enorm und für einen Außenstehenden nur schwer überschaubar.
Ich bin um diese Erfahrung reicher. Besten Dank an das Königspaar Irene und Udo Florack für die lustigen und auch feuchtfröhlichen Treffen dieses Jahr.
Meine Frau und ich haben viele super nette Leute kennen gelernt und haben die Entscheidung Euch dieses Jahr bei der Kirmes zu begleiten nicht bereut.
Und nächstes Jahr sind wir auch wieder dabei. Denn ich werde weitermachen
Euer Stabo Michael